Gedanken zum Totengedenken beim Kriegerdenkmal

 

Liebe Nußdorfer Mitbürger/Innen!

Auch heuer wird, so wie jedes Jahr, am 1. Sonntag nach Allerheiligen vom Kameradschaftsbund das Totengedenken für alle gefallenen und vermissten Nußdorfer Kriegsteilnehmer begangen. Da in den letzten Jahren die Teilnehmerzahl der Kameradschaftsbundmitglieder sowie auch der übrigen Bevölkerung von Nußdorf sehr überschaubar war, habe ich mich entschlossen euch auf diesem Weg zum Nachdenken anzuregen.

Eine der wichtigsten Aufgaben des Kameradschaftsbundes ist es, das Andenken an die Kameraden, deren Namen am Kriegerdenkmal in Stein gemeißelt sind, aufrecht zu erhalten. Seit dem Ende der letzten kriegerischen Auseinandersetzung, die unsere schöne Heimat heimsuchte, sind, Gott sei es gedankt, gut 70 Jahre vergangen.  Aus diesem Grund stehen in den Reihen des Nußdorfer Kameradschaftsbundes auch nur mehr 2 Kameraden, welche die Entbehrungen und Schrecken dieser Zeit am eigenen Leib zu spüren bekamen. Nun liegt es an uns, den jüngeren Generationen diesen Dienst gegen das Vergessen fortzuführen. Da eigentlich fast jeder von uns in seiner Familie Opfer, welche die Älteren unter uns noch persönlich gekannt haben, zu beklagen hatte, da es sich um Väter, Brüder oder Onkeln gehandelt hat, sind wir eigentlich auch persönlich betroffen. Deshalb wäre es schön, wenn eine große Teilnehmerschar dem Gottesdienst, welcher von unserer Musikkapelle dankenswerter Weise immer wunderschön umrahmt wird und der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal den würdigen Rahmen verleiht, den sie verdient, beiwohnt. Zum Schluss möchte ich euch noch einige Zeilen, die mich tief berührt haben, nicht vorenthalten. Sie stammen von einem alten Kameraden und wurden von unserem Bezirksobmann Johann Hillerzeder anlässlich der Gedenkfeier 2017 vorgetragen.

Die Stimme vom Kriegerdenkmal

Ich bin mit vielen Kameraden dort drüben am Kriegerdenkmal namentlich nur in Stein gemeißelt.
Wir haben kein eigentliches Grab! Ich wurde mit meinen Kameraden in einen Krieg geschickt. Über die Sinnhaftigkeit des Krieges wurden wir nie gefragt, konnten dies aber auch selbst nicht richtig einschätzen.
Wir haben für unsere Heimat gekämpft und liegen nun in fernen Gräbern, oft ohne Namen. Aber zu Hause, da haben wir unser Grab beim Kriegerdenkmal.
Wir alle, die am Kriegerdenkmal namentlich Genannten, bedanken uns für Euer Kommen. Die Kriegergedächtnisfeier ist für uns der Allerheiligentag.

Ihr kommt zu uns –„Vergelt´s Gott“.

Es grüßt Euch ein Kamerad vom Kriegerdenkmal, nicht nur ein in Stein gemeißelter Name.

 

Ich wünsche Euch einen schönen Herbst und verbleibe mit der Bitte um zahlreiche Teilnahme oder vielleicht sogar ein Mittun beim Kameradschaftsbund.

Matthias Pötzelsberger, Obmann des Nußdorfer Kameradschaftsbundes

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